Dolphin Dream Tag 3-7

Bini hat in den ersten zwei Wochen offline Tagebuch geschrieben. Wir posten nach und nach. :)

Ich muss leider gestehen, dass ich dann wieder nicht zum Schreiben gekommen bin. Auf der Dolphin Dream hatten wir definitiv eine erinnerungswürdige Zeit, sowohl im Guten wie auch im Schlechten.

Bini, Gerhard & der Tiger. Photo by Michael Winter

Bini, Gerhard & der Tiger.
Photo by Michael Winter

Erst mal das Gute: PJ, unser junger Tauchguide, ermöglichte uns jeden Tag, dass wir die Unterwasser-Tiger bestaunen konnten. Wir hatten eine tägliche Fütterung unter Wasser wo sich die bis zu 6 Stück Riesen brav hintereinander anreihten und darauf warteten, dass PJ ihnen ihr jeweiliges Häppchen geben würde. Was sie sehr gerne machen, ist einen von hinten anschwimmen.

Bini, Gerhard & der Tiger. Photo by Michael Winter

Bini, Gerhard & der Tiger.
Photo by Michael Winter

Also an jeden, der mal mit Tigerhaien tauchen möchte: immer einen Blick über die Schulter werfen! Könnte sein dass ihr die ganze Zeit einfach angestrengt in die falsche Richtung schauts und es is eben ned ‚einfach goa kana do‘ sondern sie begutachten diese seltsamen Objekte, die Luftblasen verlieren, einfach von hinten. Übrigens wissen Haie wo bei dem Menschen vorne und hinten ist. Nur so als Info. Also kann es auch sehr leicht sein, dass wanns euch dann umdrehts der Hai glei abhaut (von hinten schwimmen dich nämlich jene an, die eher von Natur aus vorsichtig sind).

Was auch interessant war: DIe Zitronenhaie wussten genau, dass sie bei diesen Fütterungen nichts abbekommen. Die meisten blieben deshalb auch einfach weg, manche schwammen interessiert herum, aber eher interessiert am Ereignis selbst, als an den Happen und ein paar wenige wurden von PJ in völliger Ruhe zurecht gewiesen… die waren scheinbar neu in dieser Gegend und wussten noch nichts von den Gegebenheiten.

Bini, Gerhard & der Tiger. Photo by Michael Winter

Bini, Gerhard & der Tiger.
Photo by Michael Winter

Bzgl der Handhabung der Fütterungen war die Gruppe gespalten. Die einen wollten nur Bestaunen und die anderen wollten Berühren und Halten. Geschmäcker sind unterschiedlich, aber wir gehören eher zu den Bestaunern… weil selbst eine Fütterung ist schon Eingreifen in die Natur und wann schon Berühren, dann sollt man halt auch wirklich wissen was man tut… so wie PJ das tat.

Von den Tauchplätzen waren wir entweder am Tiger Beach oder bei Fish Tales. Fish Tales hat mir persönlich besser gefallen, aber bei Beiden hatten wir unsere Zitronenhaie um, über und unter uns und die viel scheueren Tigerhaie.

Am dritten Tag war ich die letzte beim Auftauchen und am Schluss kam der Tiger noch einmal und schwamm ruhig zwei Kreise um mich mit dem Auge immer auf mich. Ein weiterer „ich schau dir in die Augen Kleines“-Moment wie die Woche zuvor mit dem karibischen Riffhai. Einfach WOW!

Am 15.12 hatten wir den besten Tauchgang. Absolut klare Sicht, warmes Wasser, 6 ruhige und schon viel annäherungsfreudige Tiger und 1 2 3 4 viele Zitronenhaie die einfach schon zu uns gehörten, selbst wenn das langsame anrobben, wenn sie am Boden lagen, nach wie vor nicht optimal funktionierte und sie ab einer gewissen Nähe einfach wegschwammen…. aber mei, wer möchte auch Schulter an Schulter… oder Flosse an Flosse mit einem Fremden, oder gar fremdartigen Objekt liegen, wenn man sich es gerade am Sand gemütlich gemacht hat und sich schön putzen lässt?

Am Nachmittag wäre geplant gewesen mit dem Great Hammerhead zu tauchen, aber der ließ sich trotz absolut frischer Köder (von Travis und PJ frisch gefischt) einfach nicht blicken und so hatten wir einen angenehmen Sonnen-Tag OHNE WIND! YAAAAY!

PJ hätte mit Scooter noch a bissal herumgeschaut, ob er den Hammerhai ned doch noch irgendwo erspäht, aber nein und so wurde der Anker gelüftet und wir fuhren zu der bis dato unbekannten Tauchstelle ‚Mountains‘. Dort wurde alles für einen early evening/nightdive gerichtet und wir hüpften in die Fluten.

PJ zog sich auch seinen Anzug an, da er noch ein bisschen Freitauchen wollte.
Unser Tauchgang wurde durch Klopfen am Boot unterbrochen. Eine Taucherrgruppe fand PJ mit dem Rücken nach oben schwebend auf 24m. Der Verdacht ist Lungenembolie.

Voller Trauer und Entsetzen müssen wir an dieser Stelle sagen, dass er es leider nicht geschafft hat. Wir möchten hier ohne Rücksprache mit der Crew noch keine weiteren Details niederschreiben und müssen dieses schreckliche Erlebnis erst verarbeiten. Seiner Crew und seiner Familie möchten wir unser herzliches Beileid ausdrücken.

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