Der schläfrige Bootsfahrer

Eigentlich sind wir seit Samstag schon auf einem Tauchschiff gebucht. Ich glaube aber, dass das ein Geisterschiff ist. Wie kann man nicht wissen, wann dieses Schiff kommt? Sagenumhafte Gerüchte gibt es ja bereits über dieses Schiff. Sie hätten eine der beiden Schiffsschrauben verloren und mussten daher umdrehen. Sie haben beim Zoll so lange gebraucht. Keiner weiß, wann dieses Schiff wirklch einlaufen wird. Ist das nicht seltsam?

Mittlerweile haben doch alle den Koffer im Zimmer im Hotel ausgepackt und die Hoffnung verloren, dass das Boot kommt.

Am Beispiel des heutigen Tages

Wir sollten um 8 Uhr bei der Tauchbasis sein. Komischerweise wissen die Golfwagen-Shuttles, die uns zur Basis bringen sollen, nicht dass da ein Stoßverkehr kommen wird. Sie sind nicht da.

Mit dem Speedboot ging es mindestens eine Stunde entlang der Küste – bis auf Höhe von Muskat. Entlang von Stränden, Dörfern, großen Dörfern, Burgen, Raffinerien, Öltankern, Fischern, anderen Speedbooten und am Schluss mit Blick auf Muskat (650.000 Einwohner!). Diese vorgelagerte Insel ist das „Non-Plus-Ultra für Walhaie“.

Erster Tauchgang: Um Steinblöcke das Strömungstauchen gemeinsam geübt

Nach einem Strömungscheck springen nun alle ins Wasser. Wir schwammen rund um die Steine in verschiedenste Richtungen, mal mit und mal gegen die Strömung. Die Gruppe löst sich irgendwann auf und wir werden weiter gespült.

Unterm Strich gab es die üblichen Verdächtigen: Muränen. Clownfische. Kleine Fische. Seeigeln, mit denen ich dieses Mal leider beim Filmen ein Mal am Knie Kontakt hatte. Aber: Kein Walhai.

Logbuch: 19.10.2015, 10:08 Uhr, 59 min, 18.3m

In der Pause zwischen den Tauchgängen rutschte auf der Leiter ein Kollege aus Deutschland  aus und der mittlere Zeh war abgeknickt. Gott sei Dank im Gelenk, weil er es sich im Schock wieder einrichten konnte (Schmerzen!). Die Badeleiter ist spiegelglatt, aus Metall und bei Wellengang halt schwer benutzbar.

Zweiter Tauchgang: Korallenmeer

Ich sage nur: Auf 8m eine Stunde Korallen untersucht.

Ergebnis: Sie sind so wie überall.

Conclusio: Man konnte keine Unterschiede zu anderen Korallen feststellen.Da stellt sich der Aufwand der Anreise in Frage. Wien – Dubai – Muskat – Sifah – Speedboot 1 Stunde zu den Korallen…. ist das geil!!!

Logbuch: 19.10.2015, 12:14 Uhr, 58 min, 17m

Dritter Tauchgang: Sunset Dive

Nach dem zweiten Tauchgang wird ein Bootsfahrer schon sehr schläfrig… Oder anders ausgedrückt: Im Oman ist ein Bootsfahrer ein Bootsfahrer. Das heißt alle anderen Aufgaben (den Gästen helfen, aktiv selber mitgestaltend wirken, das Boot gegen die Wellen stellen damit es nicht so schaukelt) sind alles Extras.

Den Tauchgang haben wir spät gestartet, als Sunset Dive. Wieder mal ist es mir gelungen, eine jagende Muräne ohne auf den Auslöser gedrückt zu haben zu filmen. Nachdem sie sich in eine Höhle verzogen hat, konnte ich sie nicht überreden, noch einmal vor meiner Kamera eine Show auszuziehen. (Wie Sassi!) Da platzt mir mein Neopren-Kragerl, wenn ich solche Mistakes mache…

Ein Kollege wollte dann gemütlich nach Hause fahren, um die Abendstimmung zu genießen. Komischerweise gehen diese Boote aber nur mit Vollgas und der müde Bootsfahrer konnte nicht gemütlich nach Hause fahren. Seltsam, seltsam, seltsam – diese Motoren.

Logbuch: 19.10.2015, 16:25 Uhr, 43 min, 7.3m

 

2 Kommentare

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