Tauchen auf der Saman Explorer

Nach Tagen des Wartens ist es Mittwoch Abend endlich so weit: Wir können das Tauchschiff Saman Explorer beziehen.

Saman Explorer (Oman)

Die Saman Explorer von den Extra Divers kommt direkt aus Ägypten, wo es komplett general überholt wurde (und die Schraube verloren hat und es am Trockendock gebrannt hat und beim Zoll aufgehalten wurde und … ). Das sieht man auch: Die Mannschaft packt nagelneue Aschenbecher und Kaffeemaschine bzw. Wasserkocher aus, im Badezimmer ist noch der Staub vom Verputzen, es fehlen die Mistkübel, die Stufen sind noch nicht abgeschliffen, einige Nähte wurden nur vorbereitet aber nicht geschweißt, usw. usf. – man erkennt an allen Ecken und Enden noch kleine Baustellen, die in der Eile einfach nicht fertig wurden. Ich frage mich, wie sie das gemacht hätten wenn sie pünktlich gewesen wären? So oder so wäre das am eigentlichen Boarding-Tag (dem Sonntag – wir gehen Mittwoch abend an Board) niemals alles bereit gewesen.

Briefing

Der ursprüngliche Plan um 17 Uhr los zufahren hält – natürlich – wieder nicht. Wir kommen erst nach dem Dinner weg und fahren die ganze Nacht durch. Der Tauchguide Karim faselt von „wir können 3 oder 4 oder 5 Tauchgänge machen“ aber uns wird allen schnell klar, dass diese Pläne alle nicht funktionieren können. Dafür ist der Zeitplan einfach nicht straff genug organisiert, eben nicht so wie wir es von der Aggressor in Turks & Caicos kennen.

Saman Explorer (Oman)

Karim selbst war seit 5 Monaten (!!) nicht mehr tauchen und bezeichnet den ersten Tauchgang „auch als seinen Checktauchgang“. Die Frage ist nur, was wir alle nach 9+ Tauchgängen in der vergangenen Woche selbst noch checken sollen und wieso wir hier einen Guide haben, der seit 5 Monaten nicht mehr unter Wasser war. Das macht sich auch bemerkbar: Karim taucht nach dem ersten Tauchgang nicht mehr mit. Er hat Probleme mit den Zähnen und kann nur mit starken Schmerzen auftauchen.

Die restlichen Tauchgänge gibt es also „nur“ das Briefing und seine Begleitung im Tauchboot beim Hinfahren zu den Spots – nach dem Auftauchen bzw. beim Versorgen der Flaschen ist er verschwunden…. Uns beiden macht das alles nicht viel aus, wir tauchen (gern) ohne Guide bzw. Gruppe, weil wir einfach oft länger mit dem Filmen brauchen. Aber ich kann verstehen, dass viele sich da einfach geärgert haben. Letztendlich wär auch keiner an Board gewesen, der (beim Tauchen) eine Hilfestellung leisten hätte können.

Tauchen auf den Daymaniyat Islands

Jedenfalls sind wir am Donnerstag pünktlich zum Frühstück auf den Daymaniyat Islands und können loslegen (hier habe ich übrigens eine super Beschreibung der einzelnen Spots gefunden). Papa wäre am liebsten schon um 5 Uhr morgens reingesprungen, da er bei einem seiner nächtlichen Spaziergänge (…) ca. „eine Million Fisch“ (O-Ton) unter dem Boot gesehen hat. Das klingt doch mal viel versprechend.

Three Sisters

Early Morning Dive – I LOVE IT. :/ Der Wecker klingelt um 6 Uhr (IM URLAUB!) und nach einem Kaffee (Nescafé um genau zu sein) geht’s auch schon los. Wir tauchen an einer dunklen Felswand entlang, schaut sehr gespenstisch aus. Zum Schluss hin entdecke ich eine Scholle, die wirklich äußerst gelassen ist. Selbst wiederholtes Näherkommen, bringt sie nicht aus der Ruhe, total witzig! Da wir nicht über das Schlauchboot aussteigen wollen, suchen wir den Weg direkt zur Saman Explorer und steigen dort über die Leiter, die sich sogar mit den Flossen erklimmen lässt, aus.

Logbuch: 22.10.2015, 15.5, 70min

Sira Island

Wieder mal ein äußerst seichter Tauchgang – wir beginnen schon bei 3m! :D

Endlich finden wir eine Schildkröte (die anderen habe ich bis jetzt „nur“ beim Schnorcheln gesehen). Sie frisst seelenruhig in den Korallen und wir können sie lange beobachten. Beim Rückweg treffen wir sie sogar noch mal. <3

Ich beobachte kleine Fische, die sich an kleinen Steinen auf der Sandfläche, die Flossen links und rechts abputzen. Also quasi drauflegen und reiben. Ich mache die Bewegung nach und als Papa das Zeichen kapiert, erstickt er fast vor Lachen – ich hör ihn sogar gackern. Haha!

Logbuch: 22.10.2015, 13.7, 70min

Hayut (Kosename für „Wal“ – Spoiler: Wir sehen keinen)

Wir sehen wieder eine Schildkröte, die total lässig in den Korallen „abchillt“. Wir kommen an einem riesigen Fischschwarm vorbei – da müssen doch ein paar Räuber darunter sein?! Aber nichts dergleichen, keine Großfische in Sicht!

Dreipunkt-Preussen-Fische

Wir bemerken, dass die Dreipunkt-Preussen-Fische total auf unser Licht in der trüben Sicht abfahren. Sobald das an ist, sind die wie die Mücken beim Licht und lassen sich dann auch noch von unseren Luftblasen kitzeln.

Logbuch: 22.10.2015, 17.7m, 71min

Police Island (Nachttauchgang)

Oder auch: Der verhauteste Nachttauchgang in der Geschichte der Divingfamily

Wir sollen an der Landleine entlang zu einer kleinen Insel bzw. Felsgruppe schwimmen/tauchen und dort dann den Nachttauchgang starten. Schon da würde ich mich komplett verirren ohne Papa, denn ich schwimme erst mal prompt in die falsche Richtung unter Wasser. Auf dem Weg sehe ich einen gefleckten Schlangenaal, der aber viel zu schnell wieder vorbei ist. Am Riff geraten wir dann in 1m tiefes Gebiet (wir können im Wasser knien, mit dem Kopf draußen). Wir sind hier einfach falsch. Komplett falsch.

Languste beim Nachttauchgang

Wieder zurück unter Wasser halten wir uns dann über Sand zwischen einzelnen Sandblöcken auf. Dazwischen bewegt sich eine Languste ohne viel Hektik, ganz auf freiem Gelände. Zum Glück finden wir die, sonst wär es echt ein Verhau!

Logbuch: 22.10.2015, 8.2m, 52min

Info: Es gibt übrigens keine Lampen zum Ausborgen an Board der Saman Explorer (Stand: Oktober 2015). Wer keine eigene Lampe mit hat, hat Pech. :(

Police Run

Heute ist die Sicht – im Gegensatz zu den restlichen Tagen – relativ klar. Oder vielleicht nicht heute, sondern an dem Spot. Wir sind auf der Suche nach Rochen – die sollten laut Guide in einer Höhle dort sein, aber wir finden keinen einzigen (und der Guide war ja auch schon mind. 5 Monate nicht mehr hier).

Ich biege um eine Kurve und weiß, dass da was sein wird. Tatsächlich. Ein richtig ausgewachsener Leopardenhai, ruhend auf der Sandfläche während er sich von Putzerfischen die Kieferchen reinigen lässt. Wir beobachten ihn sicher 5 Minuten bevor er von dannen zieht. <3

Leopardenhai / Daymaniyat Islands

Logbuch: 23.10.2015, 19.8m, 71min

Aquarium Nord

Karim führt uns mit dem Iphone 6 und Google Maps zum Droppoint. Wir ziehen auf runter und haben unten extrem schlechte Sicht – die Farben, das Licht, das Trübe erinnert alles fast ein wenig an österreichische Seen. :)

Wir sind auf der Suche nach Seepferdchen, die laut Guide bei einem Haufen schwarzer Korallen sein sollten. Aber wir finden weder Seepferdchen noch schwarze Korallen (und der Guide war ja auch schon mind. 5 Monate nicht mehr hier).

Dafür finden wir etliche Drachenköpfe, Muränen mit gelber Zunge („Gelbmaul-Muränen„) und drei große Sepia (solche begegnen uns übrigens immer wieder bei den Tauchgängen).

Logbuch: 23.10.2015, 23.5m, 59min

Der 400. Tauchgang

Da wir im Gegensatz zu den anderen nicht am Samstag abfliegen (mittlerweile haben wir Freitag), können Papa und ich am Nachmittag noch tauchen gehen. Maik schließt sich uns an und so machen wir den letzten und vor allem meinen 400. Tauchgang zu dritt. Seit 20. September 1998 habe ich also 400 Tauchgänge gemacht – fast zu 100% mit meiner Divingfamily. <3

GeSaOman

Zwei Viertel der Divingfamily

Fahal Island North

Wir sind wieder zurück bei Fahal Island vor Muskat, wo wir schon mit dem schläfrigen Bootsfahrer und den Extra Divers Sifah waren. Der Tauchgang war ja strömungsbedingt etwas verhaut. Aber dieses Mal werden wir an einem besseren Platz abgesetzt und schwimmen in den andere Richtung.

Sepia at Fahal Island

Zwei große Sepia stören wir mitten in der Kernzeit, was so viel heißt wie „Liebe machen“.

Wir treffen eine Muräne, die gerade entweder auf Jagd ist oder aber mit ihrer Behausung unzufrieden ist. Jedenfalls verlässt sie immer wieder die Felsspalten und zieht zwischen den Korallen weiter.

Am Ende ist das ein wirklich schöner Abschluss-Tauchgang und ein guter 400er mit netter Gesellschaft!

Logbuch: 23.10.2015, 15.5m, 64min

Abreise aus Sifah

Nach unserem Tauchgang geht es zurück nach Sifah in die Marina beim Sifawy Boutique Hotel. Wir bekommen noch Abendessen und schlafen eine letzte Nacht an Board. Das Essen ist übrigens gut, es gibt jeden Tag Frühstück, Mittag und Abendessen in Buffetform.

Am Samstag heißt es schon um 5:45 Tagwache (ohne Snooze), da wir um 6:15 abgeholt werden. Aus dem 6:15 wurde schlußendlich 7:15, aber damit war eigentlich eh zu rechnen. Dafür haben wir halt einen schönen Sonnenaufgang am Strand dort erleben dürfen. (Immer das Positive sehen!)

Sifawy Boutique Hotel Beach

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