60 Meter zum Schildzahnhai

Heute trennte sich unsere Gruppe zum ersten Mal und wahrscheinlich letzen Mal auf dieser Reise auf. Gruppe 1, die aus der Familie Surenjan bestand, verbrachte den Morgentauchgang beim Altair de Virginia , wo sie unzähligen Hammerhaien und sogar einer Schule begegneten, die 20 Tiere umfasste.

Der Rest (Arvid, Peter, Lorenc, Papa Wolfgang und Max) machte sich etwas später zu einem Extremtauchgang beim Bacho de Monstruo auf, bei dem sie in Tiefen von bis zu 65 Metern vorzudringen hatten, dafür aber mit einem unvergesslichen Erlebnis belohnt wurden – Mit einer Begegnung mit dem äußerst seltenen Schildzahnhai, der lange Zeit für endemisch (auf Deutsch: nur hier vorkommend) gehalten wurde. Womit allerdings keiner der Taucher gerechnet hatte, nicht einmal unser Tauchguide, der die Chance einem Schildzahnhai mit 50 zu 50 angab, war, dass wir nicht nur einem der Deep-Sea-Giganten begegneten sondern zehn auf einmal. Noch nie in der Geschichte der Menschheit hat sich so etwas zugetragen und wir haben die Urfesten dieser Welt erschüttert! Vermutlich! =D Auf jeden Fall gehört dieser Tauchgang für alle von uns zu den besten unserer Tauchkarriere und hat sich regelrecht in unser Gehirn eingebrannt. Natürlich hatten wir in solchen Tiefen bald den Großteil unserer Luft verbraucht und mussten zur Oberfläche zurück, wo wir 25 Minuten Deko- und Sicherheitsstopp einhielten. Sicherheit geht vor! ;) Hier trafen wir noch auf einen Adlerrochen und einen Oktopus.

Beim zweiten Tauchgang war die gesamte Tauchfamilie wiedervereint und wir machten uns auf zu La Nevera , angeblich dem besten Hammerhaispot Malpelos. Leider wollten sie sich auch beim dritten Versuch nur schemenhaft zeigen. Dafür hatten wir eine Hautnahbegegnung mit einer sich nicht paarenden Schildkröte.

Der dritte und letzte Tauchgang vor Malpelo. Naja, was soll ich dazu sagen. Das Briefing bestand aus vielleicht hmm 10 Wörtern. Ungefähr so:“Lllllla Navera?“ „Hm, na was anderes.“ „Vagamares?“ „Ja ok. Probier mas.“ „Na dann auf. Malllllpelo.“ Gut, dass keiner an die Strömung denkt, die schon den ganzen Tag stark war. ;) Auch egal. Der letzte Tauchgang… Ein Kampf ums Überleben. Nur leider kämpft man gegen den Pazifik. Der Großteil unserer Gruppe konnte sich zwar irgendwie am Riff anhängen, einer von uns wurde jedoch wieder abgetrieben. Diesmal war Papa Wolfgang an der Reihe. Aber zum Glück war der Schlauchbootfahrer Samuel gleich zur Stelle und hat ihn irgendwo im nirgendwo wieder gefunden.

Nach diesem Tauchgang hat Arvid die Inula von der Mooring losgelöst und es hieß „Tschüss Malpelo!“ und „Hallo 1 1/2 Tage Überfahrt nach Panama“.

Am Abend haben wir die Silvesterfeier auf Österreichzeit vorverlegt und schon um 18:00 gejubelt. Etwas später ließen wir dann die Korken knallen und sogar vier „Made in Austria“-Raketen wurden vom Schiff aus abgefeuert. Nur hat keiner an Bord das panamnesische Silvester erlebt, da sich alle zwischen neun und halb zehn in ihre Höhlen zurückgezogen haben.

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