Nicaragua: Little Corn / Big Corn Island

Ein Bericht unserer Reise nach Nicaragua, Little Corn und Big Corn Island von 27.10. – 12.11.2017
Papa, ich komme!

Papa, ich komme!

Wir trafen uns in Panama am Flughafen (nur 30 min gratis WIFI!). Papa, braun gebrannt und bereits relaxed (da er schon mit meiner Schwester in Ecuador und auf den Galapagos Inseln war), ich: winter blass und müde.

Gemeinsam ging es auf einem problemlosen Flug weiter nach Managua – erste Nacht in einem Casino/Hotel in der Nähe des Flughafens – Camino Real – übernachtet. Nach unserem Willkommens Bier und einem kurzen Casino-Rundgang sind wir eigentlich gleich schlafen gegangen (übrigens – Fotos darf man keine machen, wurde uns freundlich aber nachdrücklich mitgeteilt).

Little Corn Island

Aufregung – Gepäck ist zu schwer!

Am folgenden Tag ging es dann richtig los: Wir fuhren zurück zum Flughafen – dieses Mal National Airport – und da startete die Aufregung – wie wir bereits erwartet hatten, war unser Gepäck zu schwer!

Obwohl wir über 50USD für Übergepäck bezahlt haben, haben sie unser Gepäck zurück gelassen, mit dem Kommentar, dass wir es später am Flughafen in Big Corn holen könnten. Unsere Reise ging aber noch weiter nach Little Corn und laut Angaben wären wir mit der letzten Fähre rüber gefahren –> de facto hätten wir also kein Gepäck gehabt.

Was wir nicht wussten war, dass ein großer Flieger als Lumpensammler alle Gepäckstücke, die bei den kleinen Maschinen nicht mitgeschickt werden konnten, kurz vor Abfahrt der Fähren nach Big Corn nachbrachte. Also alle Aufregung umsonst!

Die Fähre – das Panga:

eine mit vor allem Einheimischen knallvolle Nussschale – die Überfahrt dauerte eine knappe Stunde – zum Glück super-ruhige See – selbst die Einheimischen wirkten erleichtert – und Bini erst – die wegen den vorher gelesenen Panga-Berichten auf schwere Seekrankheit eingestellt war. Von der Ferne sahen wir schon das Ziel und unser Zuhause für die kommende Woche: Little Corn!

Im Panga nach Little Corn

Im Panga nach Little Corn

Little Corn

hat KEINE Autos nur Schubkarren. Im Prinzip einen Fußgängerweg um die Insel herum. Soweit wir gesehen haben 2 Tauchbasen, kleine Bars und Restaurants. Das meet and greet – ist das Tranquilo, wo sich alle Einheimischen und Touristen (vor allem backpacker und sehr viele allein reisende junge Frauen) treffen.

In den zuvor gelesenen Reiseberichten wird Little Corns Charme verglichen mit dem Charme der Karibik aus den 50er Jahren – wir waren beide zwar in den 50er Jahren noch keine Weltreisenden, aber wir konnten es uns gut vorstellen. Am Vormittag gehen Schulkinder ab und zu mit einem Schwein spazieren, jeder grüßt jeden (logisch da sich alle untereinander kennen) und am Abend erklingen verschiedene Karibik Sounds aus den Bars. Der Unterschied zu den 50ern ist nur, dass sich die Menschen heutzutage dort treffen, wo das Handy den besten Empfang hat – zufällig ist auch dort die beliebteste Insel-Bar – Tranquilo.

Tauchen auf Little Corn Island

Sehr einfach, keine Strömungen und dafür etwas wellig – September ist übrigens laut Guides die beste Zeit für Tauchreisen, weil es da keine Wellen geben soll (natürlich nicht unsere Reisezeit, wir sind Ende Oktober dort).

Die Tauchguides sind sehr genau – amerikanischer Stil – und unser Tauchguide hatte weniger Tauchgänge als Sabrina – machte es aber mit seiner Begeisterung wett. Wir lernten wie immer ziemlich coole Taucher kennen und das Tauchboot war überschaubar mit Tauchern gefüllt (zwischen 2 und 8 Tauchern). Tägliche konnte man 3 Mal rausfahren – fallweise sogar 4 Mal, wenn ein Nachttauchgang angeboten wurde – es gibt auch ab und zu Tauchausflüge für den ganzen oder halben Tag.

Beliebtestes Ziel ist der Blowing Rock– geht aber nur bei absolut ruhiger See und ist eigentlich besser erreichbar von Big Corn – zu dem kommen wir später. Fische könnte man in Theorie natürlich alle sehen, aber man sieht nicht alle! Gesehen haben wir sehr zutrauliche Ammenhaie, die einem wie Hündchen folgen. Sonst kann man sagen Carribean Reef diving mit allen üblichen Riffbewohnern – vom kleinen Shrimp über verschiedenste Korallenfische.

Kulinarische Eindrücke

Zum Essen gibt es auf Little Corn primär Langusten mit verschiedenen Saucen aus der Umgebung, häufig Kochbananen als Beilage. Ansonsten sehr amerikanische Küche. Es gibt ein Lokal in einem Hinterhof – sehr privat , die etwas „strange“ Köchin kocht nur für geladene Gäste – nachhaltige Küche, für Little Corn teure Preise, aber definitiv ein Erlebnis, wenn man auf der Insel ist.

Big Corn Island

Überfahrten von Little nach Big Corn sollte man nicht an Wahltagen machen – 1. ist das Wahlwochenende ein trockenes Wochenende – von Regierung aus und 2. sind am Wahltag alle sehr aufgeregt. Angeblich waren in Big Corn Aufstände weshalb Flüge, Pangas und Taxis für den Tag auf/von/zu Big Corn gestrichen wurden – wir hatten das Glück das einzige Panga und auf Big Corn das einzige Taxi zu erwischen. Der Taxifahrer erzählte uns, dass angeblich 8 Personen, die für Unruhe gesorgt haben, aufgegriffen wurden und nun die Insel für IMMER!!! verlassen müssen – seine Erklärung: „Wir sind eine kleine Gemeinde und leben vom Tourismus, wenn wir keine Sicherheit bieten können, haben wir nichts.“

Wir machten einen Ausflug zum höchsten Punkt, ein einheimischer Bub führte uns. Tolle Aussicht rundherum und es war es wert ( obwohl Papa anfangs gar nicht begeistert war)!

Hotel Canada

Das Hotel hat das einzige Infinity Pool der Insel, schlechte Küche, freundliche zuvorkommende Angestellte, tolles Zimmer (aber kleiner als auf Little Corn), schlechte Schlafcouch. Der Eigentümer stammt aus der Mitte von Kanada wo definitv nur ein Zug vorbei fährt.

Wiederum Langusten Langusten Langusten und einmal auf Vorbestellung im Restaurant gegenüber der Tauchschule das einheimische Nationalgericht – eine Art Fischsuppe.

Fischsuppe auf Big Corn Island

Fischsuppe

Tauchen auf Big Corn Island

Tauchschule sehr nett und bemüht, lustiger einheimischer Guide und trotz tosender See sind wir 1x zu DEM NICARAGUANISCHEN TAUCHHIGHLIGHT the Blowing Rock gefahren bzw durchgeprellt worden. Dort sind die Fischis in der Mehrzahl (was uns schon happy machte – man merkt leider das leer Fischen in den Küstennahen Spots) und wir sahen in der weiten Ferne einen Mantaflügelschlag. Leider dürfen die Fischer nun auch zum Blowing Rock, weshalb wir um den artenreichen Vulkanfelsen fürchten.

Nicaragua

Nach einer Woche dort ging es wieder zurück zum Festland und dem extreme (fast) sightseeing. Zu den Fakten: 4 Mio menschliche Einwohner und 14,5 Mio Rinder – natürlich mussten wir da die Steaks versuchen – und sie waren so lecker und groß wie gedacht. Nach den vielen Langusten ein Highlight!

statt Langusten - Steaks!

statt Langusten – Steaks!

Sightseeing

Nach fast 2 Wochen kam es zu einem Streit.

Sabrina: „Ich will unbedingt die Lava des aktiven Vulkans bei Nacht sehen“
Papa: „So a Bledsinn, für was brauch ma des? Am Tag kann man sis a anschaun und vielleicht is a gfährlich“
Sabrina: „Mir wurscht was du machst, ICH fahr sicher rauf.“
Papa schüttelt den Kopf und fügt sich mit Murren und verbalisierten Missfallen.

Ein paar Stunden später auf dem Vulkan Masaya – (nachdem er noch geschimpft hat über den Stau und wie viel Zeit für die deppade Lava draufgeht) – stand er fassungslos und fasziniert über dem brodelnden, rot glühenden, flüssigen Lavastrom und sagte:

„Zum Glück siag i des! Sabrina mach sofort Fotos! und FÜLM OIS! Des glaubt uns sonst kana!“

„Wir Menschen sind kleine Würmer auf dieser Welt wenn man die Erdkern-Kraft aus nächster Nähe sieht. Viele Diskussionen die man so führt in seinem Leben sieht man dann aus einem anderen Blickwinkel – ein Ausbruch und eigentlich eh ois wurscht.“Gerhards Fazit

Weiter haben wir bei unserer Extreme-Touritour 2 andere Städte gesehen und eine Kakaofabrik besucht, wo wir groß shoppen gingen um die Daheimgebliebenen zu beschenken, aber jetzt ist alles weg.

Papa: „I sogs glei, i woas ned ders gegessen hat!“
Sabrina: „Ich aber auch ned!“

Bleibt nur die Frageeee: Wo ist sie nur hin die Schokoladeeee?

Apropos nach Wochen der gegenseitigen Verdächtigungen, ist sie wieder aufgetaucht, die Schokoladeeee.

Es war ein entspannter, lustiger und erholsamer Urlaub auf unberührten Inseln mit Karibikflair.

bye bye!

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