Heute machen wir den zweiten – und leider auch schon letzten – Landausflug von Puerto Ayora aus. Es geht vom Hotel wieder über die ganze Insel zum Channel Itabaca und von dort mit dem Boot nach Plazas Islands. Die Fahrt dauert heute gut 1.5 Stunden und ist wesentlich unbequemer als am Tag zuvor, weil das Wetter viel schlechter ist.
Plazas Island (Isla Plaza Sur)
An den „Landungsfelsen“ empfangen uns wieder jede Menge rote Krabben und Seelöwen, die eine richtige Show liefern. Sie hüpfen aus dem Wasser raus und schlagen Purzelbäume. Heute sehen wir auch ein Alphamännchen, das sicht lautstark bemerkbar macht.
Wir gehen wieder über einen Trail über beinahe die ganze Insel. Ein Teil des Weges ist für Touristen gesperrt, weil hier ein Projekt für Kakteen stattfindet. Kakteen sind mitunter die wichtigste Pflanze hier, weil sie Nahrung für die Leguane bieten. In fünf Jahren hat es nur ein einziger Kaktus geschafft, großgezogen werden zu können. Die anderen werden durch Erosion immer wieder zerstört. Kakteensterben bedeutet auch Leguansterben, somit ist die Hälfte der Insel für die Nachzucht reserviert.
Neben unserem Weg begegnen wir immer wieder Leguanen, die entweder allein abhängen oder in Gruppen zusammen sitzen. Fast am Ende unserers Rundgangs können wir einen Boxkampf zwischen einer ganzen Gruppe beobachten. Sie streiten sich um ein riesiges Kaktus-Stück, das einer von ihnen mühsam von der Pflanze abgeknabbert hat. So schnell kann man gar nicht schauen und das Stückerl wird von einem anderen Iguana weggeschnappt. Sie legen sich mit dem Körper auf den Kaktus und knabbern so lange daran, bis der nächste seine Chance nutzt und es wieder stiehlt.
Nach dem Landausflug gibt es Lunch an Board, wir bekommen heute Tunasteak mit Gemüse und Mangosauce und als Nachspeise einen Obstsalat. Währenddessen fährt die Narel wieder zurück bis an den Spitz des Kanals beim Flughafen.
Schnorchelausflug mit optischen Schwierigkeiten
Ich ziehe mir wieder den langen Anzug an, mit Kopfhaube und Füsslingen. Es ist ein bisschen wärmer als am Vortag und eigentlich erträglich. Aber ich habe Schwierigkeiten mit meinen Augen – entweder durch Sonnencreme oder Geschirrspülmittel, das aus der Maske in meine Augen gekommen ist. Ich sehe fast nix, muss immer wieder die Augen zusammenkneifen und alles durchspülen. Als ich nach dem Zusammenkneifen die Augen wieder aufmache, saust ein Weißspitzenhai durch meine Beine durch. Huch!!! So schnell kann ich die GoPro nicht zücken, also das müsst ihr mir jetzt einfach mal glauben! :D
Letzter Abend in Puerto Ayora
Heute ist also unser letzter Abend in Puerto Ayora. Ich beschließe mir noch einen dickeren Anzug für die Cruise auf der Aggressor auszuborgen und finde einen im Divecenter Albatros. Die Abwicklung ist etwas kompliziert (wie kommt der Anzug nach Ende der Reise wieder zurück in den Süden der Insel, wenn wir im Norden der Insel ankommen werden?), aber der Chef des Centers sagt: „Don’t worry, everything will be OK. Just relax!“ Da ist sie wieder, die südamerikanische Gelassenheit, die mir durch meinen dort abgegebenen Personalausweis nicht ganz gelingt.
Abendessen gibt es im Isla Grill an der Charles Darwin Avenue (die Hauptstraße durch den Ort). Highlight des Abends ist der Ecuadorianische Mojito mit Passionsfrucht und Rosmarin. Salute!
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