Simply the Best – Isla del Coco (Costa Rica)

Coco Island

Isla del Coco

Der Cocos Island National Park liegt im Pazifik 496 km südwestlich von Cabo Blanco/Costa Rica. Zur Insel gehören 12 nautische Seemeilen = 2.071 Quadratkilometer und 24 Quadratkilometer Land. Der Name Cocos Island stammt daher, weil nach früheren Aufzeichnungen die Insel mit Kokospalmen übersät war. Heute findet man nur mehr vereinzelt Exemplare von Kokospalmen. Jacques Cousteau besuchte einige Male die Insel und nannte sie die schönste Insel auf der Welt.

Im 17.und 18. Jhd. war Coco Island das Rückzugsgebiet von Piraten. Hier lagerten sie auch ihre Schätze. Der Legende nach liegt hier der berühmte Schatz vom Piraten William Thompson „ Bloody Sword. Der Schatz von Lima, einer der reichsten überhaupt, beinhaltet Tonnen von Gold und Silber. Es wurde danach gegraben, aber erfolglos. Heute ist die Schatzsuche auf der Insel verboten.

Den legalen Besitz von Coco Island übernahm Costa Rica 1869, seit damals weht die Flagge von Costa Rica auf der Insel. Heute wird der Park von Cocos Island Marine Conservation Area (ACMIC) gehört zum National System of Conservation Areas (SINAC) verwaltet.

ilse und Gerhard (Foto Beto)

Klima und Tierarten

Auf Grund des feuchten Klimas hat Cocos Island einen immergrünen Regenwald, der 500 Pflanzenarten, darunter auch Pflanzen, die man nur dort findet z.B. ironwood und guarumo. Auch 2 endemische Reptilien leben hier: der Cocos Gecko und Cocos Analos. Es gibt 100 verschiedene Vogelarten, wobei 3 wiederum endemisch sind ( Cocos Flycatcher, Cocos Cuckoo, und Cocos Finch). Im Regenwald findet man auch Schweine, Katzen, white-tailed Deer und 2 Ratten Arten

Aber das besondere an Cocos ist das marine Leben unter Wasser! 32 Korallenarten, Krustentiere, über 300 Fischarten, darunter Großfische wie Hammerhai, Galappagoshai, Seidenhai, Tigerhai, Weißspitzenhai,.Thunfische (Yellowfin Tuna) Mantas, Stachelrochen, Walhai, Delfine und saisonal Buckelwale.  Es gibt viele Wasserfälle, 7 davon gehen direkt ins Meer. Die Insel wurde 1997 zur UNESCO World Heritage Site erklärt.

Es war auch die Sea-Hunter (mit U-Boot) ein andres „Live a Board“-Schiff und das Sea Shepherd Schiff (Kämpft für den Schutz der Meere) und eine private riesige Yacht vor Ort.

Sea Shepherd (Foto Anibal)

Aber nun zu unserer Reise.

07.04. – 17.04 2017

Aggressor Okeanos I

Wir kommen zum Hafen und gehen an Bord. Vor dem Schiff werden wir von der Crew begrüßt und darunter sind zwei alte Bekannte: Alberto, der Kapitän, und Anibal. Wir waren 2003 schon einmal auf Coco, und als wir später Beto (= Abkürzung von Alberto) und Anibal unseren alten Film zeigten, konnten sie sich wieder  dunkel an uns erinnern. Beto war schon damals il capitano und Anibal Zodiac Driver, jetzt ist er Dive Master am Schiff. Wir haben beide schon damals in unser Herz geschlossen, und wir haben uns so gefreut sie wieder zu treffen. Alberto ist nach wie vor ein kleiner Lauser und zu vielen Späßen bereit. Außerdem ist er schon Opa und hat ein 3 jähriges Enkerl, von dem er voll entzückt ist. Anibal hat einen 15 jährigen Sohn.

Boarding

Wir packen gleich unsere Tauchsachen aus, unsere Plätze sind namentlich schon vorbereitet. Dann beziehen wir unsere Kabine, gleich unter der Stiege Nummer 8. Inzwischen sind auch die anderen Gäste eingetroffen. Wir waren 22 Taucher, eine große Gruppe aus Brasilien, der Rest kam aus Florida, Norwegen, Frankreich, Deutschland,  Schweizer, und aus Österreich(wir).

Zur Begrüßung bekommen wir ein Glas Sekt und die Crew stellt sich vor Die Fahrt dauert 32 Stunden, also kann man richtig gut entspannen, vor den ersten Tauchgängen. Ob wir diesmal die großen Hammerhai Schulen sehen werden? Während der Überfahrt wird uns ein Film von Costa Rica gezeigt, es werden uns die Sicherheitsbestimmungen näher gebracht, und das Anlegen der Rettungsweste geübt. Außerdem bekommt jeder von uns ein Ortungsgerät, das wir in unseren Tauch-Jacketts verwahren. Das System ist ziemlich kompliziert, schwer handlebar und alle hoffen, dass man es nicht benötigt.

Wir werden gleich am ersten Abend mit Shrimps verwöhnt, dazu gibt es Bier, Weißwein und Rotwein, natürlich auch alkoholfreie Getränke und Gott sei Dank mein Club Soda! Die Überfahrt war ziemlich ruhig und am 09. 04. 2017 haben wir die Cocos Inseln erreicht.

Eat, dive and sleep – das ist der Slogan von Aggressor Fleet.

Es gab ein ausgiebiges Frühstück immer mit frischem Obst und Croissants, Tauchen, Obst, Tauchen, Lunch (immer Buffet,immer Salat und Gemüse), Pause, Tauchen, Kuchen oder leckere Happen, Obst, Nachttauchgang (leider wurden diese zensuriert nur mehr 2! Wir hatten eine Ausnahme und durften 3 machen), Dinner, Tratschen und Schlafen.

Hier muss ich im Besonderen die Küche loben! Ausgezeichnet, abwechslungsreich (es hat sich nie etwas wiederholt) und die Zusammenstellung der Speisen war sehr harmonisch! Es gab sogar einmal Maki und Sashimi, und es wurde auch ein Barbecue am Zwischendeck gemacht

Barbecue

Das Schiff

Das Schiff, Aggressor Okeanos I, kann in 3 Buchten an Mooring anlegen: Chatham Bay, Wafer Bay, und im Süden Yglesias Bay. Die Okeanos I fährt seit 1989 diese Strecke und hat sich seit 2003 nicht verändert. Der Platz, wo wir früher oft mit Beto die Sternbilder betrachteten, ist heute der Raucherplatz.

Am Nachmittag kommen die Ranger an Board und zeigen eine Präsentation. Es gibt jetzt viele Regeln und die Live a Bord Schiffe haben einen genauen Plan, wann und wo getaucht werden darf. Alles anders, alles neu. Auch der Eintritt in den Nationalpark ist ziemlich teuer! 490$/Person + 30$ Versicherung.

Landausflug Cocos

Wir fahren mit den Zodiac zur Hauptstation der Rangers. Wo früher nur eine Hütte stand, hat sich ein kleines Dorf entwickelt und es sind statt einem Ranger jetzt 10 – 12 stationiert, dazu noch Volontärs. Es fahren auch immer wieder Rangers mit der Aggressor mit. Ich war über diese Entwicklung ganz erstaunt.

Wir gingen auch zu einem Fluss, über den eine Hängebrücke führt. Diese wurde aus Materialien, die die Ranger konfisziert hatten gefertigt. Bojen, Netzte und anderes. Am anderen Ufer frage ich Anibal, ob man denn im Fluss schwimmen könne? Er zeigte mir ein Seil, das an einem Baum angebracht war, und schon schwang ich wie Tarzan über das Wasser. Am höchsten Punkt auslassen und plumps taucht man ins kühle Wasser ein. Nachdem ich es ausprobiert hatte, gab es noch andere Mutige. Wir hatten den vollen Spaß! Wieder zurück hieß es auf zum Tauchen. Gerhard, der ja leider nicht mit war bekam mit den Worten: “You have a crazy funny woman, like a child“ die Geschichte erzählt.

Tauchen

Das Wasser hatte eine angenehme Temperatur 27-28 Grad. Es gab unter Wasser Sprungschichten, da war es etwas kälter, aber ich habe mit meinem 3 mm Anzug nie gefroren! Maximale Tauchzeit waren 55 min. und die Tauchtiefe variable zum Nitrox-Gemisch. Nitrox ist zu empfehlen, kostet für die Woche 150$.

Tauchplätze

Check Dive /Chatham Bay

Anabel und ich haben einen Tigerhai gesehen! Gerhard leider nur mehr schemenhaft. Langusten, Weißspitzenhaie (die sieht man bei jedem Tauchgang), Fusiliere, Muränen.

Manuelita Deep

Haben wir ein paar Mal betaucht. Dort war die Chance sehr groß Hammerhaie zu sehen. Es gibt dort 3 Putzer Stationen, und wir haben eigentlich immer hammerheads gesehen. Große Fischschwärme.

Alcyone

Mein Lieblings Tauchplatz 2003. Man geht entlang einem Seil hinunter, meist ist unten Strömung, und die Chance Hammerhai Schulen zu sehen ist groß. Doch diesmal haben wir nur einzelne gesehen, fast keine Strömung.

Manta point

Wie es der Name sagt, sind uns hier Mantas begegnet, aber auch Adlerrochen, Hammerhaie, natürlich Weißspitzenhaie, Stachelrochen, Silvertip shark, Makrelen Schwarm. Super Tauchgang!

 Lonely Rock

Starke Strömung, Galapagos Haie, Rochen, Makrelen Schwarm. Manchmal gibt es auch Bate-balls im Meer. Das kann ein Baumstamm sein, unter dem sich ein Schwarm kleiner Fische versteckt. Wir konnten nur bei einem Schnorcheln den schon aufgelösten Bate ball sehen.

Roca Sumergida

Arch, großer Schwarm Fusiliere und einige Haie im und vor dem Arch. Fotoshooting, jeder wird fotografiert.  Aber auch Hammerhaie, Tigerhai, Languste greift mich beim Filmen an und hat die Kamera in ihren Fängen! Sehr coole Stelle.

Dirty Rock

Einige Hammerhaie ziemlich nah, Schule von weißen Jackfischen, Weißspitzenhaie.

Dos Amigos

Galapagos Haie, Hammerhaie, Adlerrochen, Manta.

Nachttauchgänge

Coco Island ist bekannt für seine Nachttauchgänge! Haben sich leider von der Anzahl der Weißspitzenhaie auch verändert. Chatham Bay und Manuelita Bay, wobei der zweite Platz weitaus besser ist, als der erste. Da habe ich mich fast zurückversetzt gefühlt. Aber sie kommen nach wie vor in Scharen und jagen vor, hinter und neben dir. Es gibt keinen Platz auf der Welt, wo man dieses Spektakel geboten bekommt. Haie überall! Wir haben noch nie so viele Weißspitzenhaie gesehen. Alleine deswegen zahlt sich eine Reise aus!!!

Resümee

Wer Großfische, und vor allem verschiedene Haie sehen will, ist hier an der richtigen Stelle. Wir hatten leider wieder kein Glück mit großen Hammerhai Schulen. Aber es ist Natur, und wer sagt, dass  nicht jemand anderer diese sieht! Sie sind auf alle Fälle da, nur wann ist die Frage? Aber so im Nachhinein hatten wir schon tolle Erlebnisse unter Wasser. Was wir vermisst haben, dass wir keine Schildkröten gesehen haben! Die fressen angeblich die Tigerhaie. Wir hatten 4 Tigerhai Begegnungen, neu für uns.

Tigerhai (Foto von Tigershark Bay)

Wir haben es eigentlich überhaupt nicht bereut, dass wir noch einmal nach Coco-Island gefahren sind. Wir haben uns zur Prämisse gemacht, genieße alles,  was du unter Wasser sehen kannst! Habe keine Erwartungen, denn Natur ist Natur und lässt sich nicht erzwingen. Daher ist für uns beide jeder einzelne Tauchgang ein super Erlebnis!! Und auch hier hatten wir Spannung und action pur unter Wasser.

Danke

Ich möchte mich an dieser Stelle ganz herzlich bei Alberto und Anibal bedanken, die uns allen das Bildmaterial zur Verfügung gestellt haben.

Auszeichnungen

Wir haben bei dieser Reise 2 Diplome bekommen. Einerseits sind wir Iron Diver, d.h. wir haben alle Tauchgänge, die angeboten wurden, mitgemacht und andererseits habe ich beim letzten Tauchgang den Tausenden-sten (1000 ) Tauchgang in meinem Taucher Leben gemacht!!!! In Summe haben wir auf dieser Reise 176 Tauchgänge gemacht! Nicht schlecht, oder?

Abschied

Es heißt Abschied nehmen, es war unsere letztes Tauchziel. Leider! Tauchen muss jetzt ein bisserl schlafen gehen!

Bis bald

Weitere Bilder auf Flickr

 

3 Kommentare

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