Die Insel
Huahine liegt ca. 175 km nordwestlich von Tahiti und gehört zu den Inseln unter dem Wind der Gesellschaftsinseln und hat ca. 6000 Einwohner, die alle sehr stolz auf ihre Insel sind. Hier ist die Zeit stehen geblieben, eine entspannte und ruhige Atmosphäre, ohne Hektik und Troubles erwartet einen. Maler und Schriftsteller haben oft das berühmte Licht auf der Insel gelobt, und das Licht ist hier wirklich wunderbar.
Huahine besteht aus aus 2 Teilen, die größere Insel Huahine Nui und die kleiner Huahine Iti. Beide sind durch eine Brücke verbunden und von einem schützenden Korallenriff umgeben.
Innerhalb der Lagune liegen kleinere „Motus“ . Diese Inseln bestechen durch ihre weißen Sandstrände umgeben von diesem klaren und in allen blau und grün Tönen schimmernden Wassers.
Alle Strände sind „Public“ egal ob das Land privat jemanden gehört. Auf den Motus werden Wassermelonen und Gurken angebaut, die auch nach Bora Bora geliefert werden. Außerdem ist Huahine bekannt für seine Vanilleplantagen, die, da Vanille sehr teuer ist, finanziell viel bringen.
Der höchste Berg Mount Turi ist 669 m. mit den beiden anderen Bergen sagt man, dass sie die Form einer schwangeren Frau haben, Kopf. Brüste, Bauch und aufgestelltes Knie. Genau hingesehen kann man das auch wirklich deutlich sehen.
Das innere der Insel ist dicht bewachsen und es gibt eine Straße rund um die Insel. Einzelne Abschnitte sind ohne Straße, die Familien, die da wohnen und meist von Fischerei, Kokosnüssen und Handarbeit leben, müssen mit dem Kanu zum nächsten Ort fahren. Wenn es regnet, gehen die Kinder nicht in die Schule.
Das Schulsystem: ist hier so aufgebaut, dass mit 6 – 10 ist primary School, 10-14 middle School, und ab 15 müssen die Kinder in ein Internat nach Raiatea oder Tahiti in die High School. Alle 5 Wochen dürfen sie für das Wochenende nach Hause fliegen, das bezahlt der Staat.
Geburt: Früher konnten die Frauen auf der Insel ihre Kinder bekommen, heute müssen sie im 8. Monat nach Raiatea und dort auf ihre Geburt warten. Sie bekommen ein Frühstück, aber für Mittag und Abendessen müssen sie selbst aufkommen. Das können sich manche Familien nicht leisten, so warten sie bis die Geburt beginnt, und rufen dann schnell den Doktor an.
Übernachtung: Es gibt 3 Hotels auf den Inseln, wo die Übernachtung zwischen ca. 300 – 500 Euro/Person kostet. Aber es gibt auch Pensionen, die wesentlich billiger sind.
Fare ist die „Hauptstatd“ wo es eine Bank, Post, kleine Boutiquen und den einzigen Supermarkt gibt.
Alle Bewohner der Insel müssen nach Fare fahren um einzukaufen. Der Supermarkt ist aber riesig und hat alles. Vor dem Supermarkt wird früh morgens Markt gehalten, wo auch die Fischer ihren Fang verkaufen. Man muss dort sehr zeitig hin 6-7 Uhr um den Markt zu besuchen.
29.3.2018
Pension Meherio
Liegt 5-10 min. zu Fuss von Fare entfernt, also zum Einkaufen sehr günstig. Alle Zimmer haben einen kleinen Balkon und sind einfach. Keine Air Condition, aber einen großen Ventilator. Die Pension ist in Familienbesitz und wird von Tebs und seiner Mutter Chantal geleitet.
Die beiden sind sehr nett und wirklich sehr hilfsbereit! Man kann sich hier auch für das Abendessen anmelden, Hauptspeise und Nachspeise ca. 25 -30 €. Die Küche ist einheimisch und es werden die Gemüsearten und Gewürze, die hier heimisch sind, verwendet. Die Tarotwurzel, der Kartoffel ähnlich, Fleisch, Huhn oder Fisch, Shrimps und zum Dessert gebackene Bananen, Litschies, Crêpes mit Bananen, Schokoladenkuchen, es war immer köstlich! Zum Frühstück gibt es Obst, frisches Baguette, Butter, Marmelade und eine Schale Kaffee (wie in Frankreich üblich). Bei den Mahlzeiten sitzen alle Gäste zusammen, sehr familiär. Wir konnten Getränke und unser „Jauserl“ im Kühlschrank deponieren. Das war gut so, denn ohne prickelndes Wasser geht bei der Ilse gar nichts.
Tebs hatte einen schweren Surfunfall und war danach gelähmt, auch im Gesicht hatte er Knochenbrüche. Er ging 18 Monate auf Reha nach Frankreich und hat mit harter Arbeit wieder gelernt zu gehen und zu greifen. Er kann sich jetzt mit einem Rollator fortbewegen. Das stimmt einen dann schon nachdenklich, wie schnell sich das Leben von einer Minute auf die andere ändern kann. Tebs hat 2 Söhne. Durch interessante Gespräche mit Tebs, haben wir einiges über das Leben auf der Insel erfahren. Da gerade Osterferien waren, hatte er Besuch von Nichten und Neffen, also volle Hütte!
Hier lernen wir auch Oliver kennen. Ein Amerikaner, der Zeit seines Lebens mit einem Segelboot die halbe Welt erkundete. Sein schönstes Gebiet war und ist Französisch Polynesien.
Er erzählte uns einige seiner Erlebnisse, und wenn er nicht im Rollstuhl säße, würde er sicher heute noch durch die Gewässer segeln. Obwohl schon beeinträchtigt hat er sehr lange das Segeln beibehalten. Er ist für 10 Wochen auf Huahine, schreibt ein Buch über seine Erlebnisse auf dem Meer, und wohnt im Meherio in einem Zimmer mit Rampe. Albert und seine Frau, sehr gute Freunde von ihm kommen jeden Tag vorbei, bringen ihm Essen und sind sehr fürsorglich. Albert hat einen Foodtruck in der Stadt, und wir beschließen eines Abends mit Oliver dort hin zu gehen. Oliver hat die Erlaubnis auf der Mitte der Straße mit seinem Rollstuhl zu fahren, weil die Straße am Rand ziemlich kaputt ist.
Die Einwohner kennen ihn schon, und so wird das ohne Gehupe oder Aufregungen akzeptiert. Wir haben herrliche Thunfischspieße mit Pommes und Salat gegessen. Es ist Nacht geworden und ich gehe mit einer Taschenlampe voran, um auf uns aufmerksam zu machen, ab und zu helfe ich ihm, wenn die Straße sehr uneben ist, aber Oliver schafft das alles mit bewundernswerter Geschicklichkeit. Wir unterhalten uns sehr gerne mit ihm und haben ihn in unser Herz geschlossen. Wir hoffen, dass wir in Kontakt bleiben! WhatsApp, das er durch uns kennen lernte, macht es auf alle Fälle leicht möglich.
30.3.2018
Boat Day
Wir machen eine Inselrundfahrt mit Huahine Nautique. Bei dieser Tour umrunden wir mit mehreren Stops sowohl Hiahine Nui und Hiahine Iti. Unser Guide war Meherio, eine quirlige und sehr lustige Frau, die für gute Stimmung sorgte. Der Preis mit 40 €/Person ist wirklich in Ordnung.
1. Stop war an einer Stelle, wo Schwarzspitzenhaie gefüttert werden. Mit Maske und Schnorchel ausgerüstet, beobachten wir das Treiben. Es waren doch einige Haie da, und so viele Butterfly Fische, die ganz nahe zu dir kommen. Nun das war ja schon ein guter Anfang. Uns wurde dann auch erklärt, was Huahine bedeutet.
Hua bedeutet Sex und Hine kommt von Vahine und heißt Frau. Mit der Herrschaft von weiblichen Königinnen auf dieser Insel, ist dieser Name gerechtfertigt.
2. Stop war wieder Schnorcheln mit einer leichten Strömung, ich habe einen Hai gesehen, war auch o.k. Wir fahren bei den genannten Hotels vorbei, sehen die abgeschnitten kleinen Dörfer und vor allem die wunderschönen Motus.
3. Stop war bei der Perl Farm. Ein sehr fescher Mann – der Sohn des Inhabers – erklärt uns, wie die Perle „geimpft“ wird, das heißt, wie der Nukleus in die Perle gebracht wird. Um der Perle die besonderen Farben zu verleihen, werden auch noch Teile der Schale einer Mississippi-Muschel mit eingepflanzt. Die Perle wird dann verpackt und ins Wasser gehängt. Es dauert mehrere Monate, bis eine Perle entsteht. Der Erfolg liegt bei 50%. Eine Muschel kann maximal 4 Mal geimpft werden, jedes Mal wird ein größerer Nukleus eingepflanzt, was auch die Größe der Perle verändert. Der Erfolg beim 4. Mal liegt bei 5%. Also je größer die Perle, je reiner, umso teurer. Ich habe eine Kette von Gerhard bekommen! So ähnlich wie 2007, die ich ja leider verloren habe.
4. Stop war auf einem Motu, wo wir dann das Barbecue hatten. Showtime – es wird uns gezeigt, wir man die Landespezialität roher Thunfisch mit Zitronensaft, Salz, und frischer Kokosmilch, ausgepresst aus geraffeltem Kokosfleisch herstellt. Natürlich wurde uns auch gezeigt, wie man eine Kokosnuss schält, öffnet und das Fleisch raffelt. Das Ganze mit einfachen Werkzeugen, so wie es viele Einheimische machen.. Aber es gab auch gegrillten Thunfisch, Huhn, Salat, Baguette und Reis. Es war köstlich und wir hatten Tische im Wasser! Unter uns tummelten sich Fische, gierig die Reste zu fressen. Dazu gab es alkoholische und nicht alkoholische Getränke.
Rückfahrt: Wir waren 5 Frauen an Board, daher zeigte Maherio uns 5 Techniken den Parero zu binden. Nachdem der Parero gebunden war, forderte sie uns auf den polynesischen Tanz zu üben. Es war so lustig, wir Frauen wurden dann mit großem Applaus auf den Platz zurückgeschickt.
Zum Schluss wurde uns noch die Flechttechnik mit Kokosblättern gezeigt. Das Endprodukt war eine Tasche, in der normalerweise das Essen transportiert wird, das vorher in Bananenblätter eingehüllt wird. Mit großem Hallo folgte die Verabschiedung. Wir können diese Agentur voll empfehlen.
Dive – Days
Wir tauchen mit Mahana Dive.
30.3.
Der 1. Tauchgang wurde abgesagt, leider. Dann warteten wir in der Pension, und das Boot im am Steg. Ein Kommunikationsfehler! Aber wir mussten dann unser Tauchequipment selbst zum Boot tragen! Bei dem Gewicht ist das mühsam und zäh. Schwitzend fahren wir zur Basis und erledigen die Formalitäten. Jacketts installieren, umziehen und Kamera vorbereiten, uff das war stressig, da die Anfahrt zum Tauchplatz sehr kurz war.
Rolle rückwärts ins Wasser und wir tauchen ab. Annie, unser Tauchguide, hat Brot mit, und füttert von Zeit zu Zeit die kleinen Rifffische. Sie erscheint wie eine Wassernixe, die Fische folgen ihr, mit dabei ist auch ein Drückerfisch, der aber gar nicht aggressiv rüberkommt. 2 Schwarzspitzenhaie kreuzen unseren Weg, und eine frei schwimmende Muräne. Sehr viele Rifffische und bunte Korallen.
2.4.
Bei den nächsten 2 Tauchgängen erleben wir wieder unsere „Wassernixe“ Annie, wie sie wieder die Rifffische füttert, und diese ihr folgen. Sie bleibt bei den Clownfischen stehen, wo ein ganz kleiner und ein großer sind (könnte Nemo sein) und bröselt ihr Brot liebevoll zu den beiden in die Anemone. Wir kommen zu einem sandigen Grund mit Sandaalen und einem kleinen Flitzer, der lustig ausschaut, weil er über dem Kopf eine „Atenne“ hat.
Wir entdecken eine sehr große Muräne und wunderschöne Muscheln. Das Riff ist sehr schön, die Korallen schimmern in verschiedenen Farben und zum Schluss entdecke ich noch Putzergarnelen.
Beim 2. Tauchgang tauchen wir durch Caynions, was auch seinen Reiz hat. Leider können wir am nächsten Tag nicht mehr tauchen, da unser Flieger schon sehr früh nach Raiatea geht.
1.4.2018
Market – Day
Dieser ist nicht so imposant wie in Rarotonga. Nachdem ich schon um 6.00 Uhr munter war, und der Markt ab 5.30 offen ist, habe ich die Möglichkeit genutzt dort hin zu gehen.
Er ist vor dem Supermarkt und hier werden natürlich Obst und Gemüse angeboten, außerdem frischer Fisch, vor allem Thunfisch. 1 kg kostet hier ca. 8 €! Es wird nicht gewogen, sondern geschätzt. Viele bieten auch fertige Speisen an, die bei den Einheimischen sehr willkommen sind.
Am Sonntag spielt auch eine „Band“ mit Ukulele und Gitarren den typischen Sound der Südsee. Im Ganzen war es doch interessant und ich bin froh mich auf den Weg gemacht zu haben.
Happy Hour
Im Yachtclub in Fare gibt es zwischen 17 – 18 Uhr Happy Hour. Gewisse Getränke sind 50% ermäßigt. Natürlich haben wir das auch 2 Mal ausgenutzt.
Dann machten wir uns zu Fuss auf den Nachhauseweg, immer am Strand entlang.
3.4.2018
Sad Day
Wir wurden bestohlen!!! Aus unseren Geldtaschen wurde unser gesamtes Bargeld (Pazifik France und Dollars) entwendet! Eine Summe von ca. 600€! Da bricht der Glaube an ehrliche Menschlichkeit vollkommen zusammen.
Tebs und seine Mutter waren sehr behilflich und begleiteten uns zur Gendarmerie – das ist hier die französische Polizei. Die sprechen leider nicht englisch, obwohl Tourismus eine wichtige Einnahmequelle ist. Nach so vielen Reisen ist uns das zum 1. Mal passiert! Wir waren in so vielen Ländern, wo uns vorausgesagt wurde, dass uns so etwas passieren könnte aber „nada“. Hier in unserem verklärten Französisch Polynesien, doch da sieht man Diebe gibt es überall! Mitten im Paradies und dann passiert uns das! Wir sind traurig und hoffen, dass wir eine Art „Sozialhilfe“ für einen armen Schlucker geleistet haben.